Man sagt das 9 von 10 ausgeschenkten Bieren in Deutschland ein Pils ist. Pilsner Bier ist definitv einer der populärsten Bierstile in Deutschland und erfreut sich auch weltweit großer Beliebtheit. Hier erfährst du alles zur Geschichte und dem Charakter des Pilsner Bieres.
Was ist ein Pilsner Bier?
Beim Pils oder auch Pilsner genannt, handelt es sich um ein helles, untergärig gebrautes Bier welches hopfenbetont ist und einen bitteren Geschmack aufweist. Durch eine geringe Stammwürze und die untergärige Vergärung, ist das Pils ein schlankes Bier mit wenig Körper. Mit einem Alkoholgehalt von ca. 4,9 % und viel Kohlensäure wird es besonders gerne an heißen Sommertagen getrunken.
Geschichte
Das Pils kommt wie der Name bereits vermuten lässt aus der tschechischen Stadt Pilsen. Gebraut wurde dort schon seit dem 13. Jahrhundert. Die obergärigen Biere hatten aber noch nichts mit dem uns bekannten Pilsner zu tun. Mitte der 1840er Jahre gab es aber enorme Probleme mit dem Geschmack und der Qualität der Biere. Das sorgte für eine Menge Unruhe in der Stadt, der sogar soweit ging, dass aus Protest ganze Fässer Bier auf dem Rathausplatz ausgeschüttet wurden.
Aus diesem Grund wurde das Bier brauen von den tschechischen Beamten zur Chefsache erklärt und eine stadteigene Brauerei mit dem Namen Bürgerlichen Brauhaus gegründet. Aus Bayern wurde der Braumeister Josef Groll rekrutiert, der sich bereits mit untergärigen Lagerbieren auskannte. Sein erster Sud unterschied sich aber von den untergärigen Bieren aus der Heimat. Durch das salzarme, weiche böhmische Wasser, dem dortigen Saazer Hopfen und dem nur leicht gedarrten hellem Malz entstand eine völlig neue Biersorte: das typisch goldgelbe bittere Pilsner.
Das Bier wurde von der Bevölkerung sehr gut angenommen und setzte sich schnell durch. Das Bier wird heute übrigens immer noch vor Ort als Pilsner Urquell gebraut. Sicherlich hast du auch schonmal die grün-goldenen Bierflaschen im Supermarkt gesehen.
Unterarten
Wie bei anderen Biersorten, haben sich mit der Zeit auch beim Pils verschiedene Untersorten gebildet. Hier findest du die gängigsten Unterarten mit je einer Trinkempfehlung.
Norddeutsches Pils
Die norddeutsche Variante des Pilsners, ist besonders schlank und hopfenbetont. Es wird weniger Malz und wenn, dann fast ausschließlich Pilsner Malz verwendet. Beim Hopfen wird meist auf traditionelle Hopfen mit einer hohen Alphasäure zurückgegriffen.
- Störtebecker Pilsner*: Dieses Pils von der Störtebecker Brauerei vertritt auf eine würdige Weise die Unterart des norddeutschen Pils. Ein schlankes Bier mit kräftigen Hopfennoten.
Bayerisches Pils
Im Gegensatz zum norddeutschen Pils wird beim bayrischen Pilsner weniger Wert auf Bitterkeit, sondern mehr auf Aroma gelegt. Der Hopfen hat dadurch aber einen genauso wichtigen Stellenwert.
- Riegele Augsburger Herrenpils*: Das Brauhaus Riegele überzeugt seit Jahrhunderten mit großartiger Qualität. Durch die Verwendung von Aromahopfen mit feinen Zitrusnoten, bekommt man einen hervorragenden Eindruck von einem bayrischen Pils.
Böhmisches Pils
Da es sich beim böhmischen Pilsner um das ursprüngliche Pilsner handelt, sollte jeder Bierliebhaber dieses einmal probiert haben. Durch einen größeren Malzanteil schmecken es deutlich vollmundiger und überzeugt geschmacklich durch ein angenehmes Hopfenaroma.
- Bohemian Pilsner von Lemke*: Um das böhmische Pilsner entsprechend zu würdigen, hat Lemke sein Bohemian Pilsner auf den Markt gebracht. Durch Verwendung von böhmischen Malz und Hopfensorten wie Magnum, Saazer und East Kent Golding ist ein großartiges Pilsner entstanden, welches bereits so einige Preise abgeräumt hat.
Amerikanisches Pilsner
Das amerikanische Pilsner ist eines der jüngsten Unterarten und sticht besonders durch sehr starke Hopfennoten hervor. So wie wir es von den Amerikanern gewohnt sind, wird besonders gern mit zitrusaromatischen Hopfen gebraut.
- Beverly Pils von Mashsee*: Schon der Name und das Etikett geben uns eine Idee um was es bei diesem Bier geht. Aromen von Mango, Ananas und Zitrusnoten errinnern uns an den kalifornischen Sommer, Sonne und Palmen.
Welches ist dein Lieblings Pilsner? Hast du noch eine Empfehlung? Schreib es mir gerne in die Kommentare.