Bier ist nicht einfach nur ein Getränk – es ist ein Erlebnis für die Sinne. Und wenn du dich für ungewöhnliche und interessante Bierstile interessierst, dann solltest du auf jeden Fall den Barley Wine probieren. Dieser faszinierende Bierstil wird dich mit seinem vollmundigen Geschmack und seinem hohen Alkoholgehalt überraschen.
Was ist ein Barley Wine?
Barley Wine ist kein gewöhnliches Bier – es ist eine vollmundige, komplexe und intensive Braukunst. Mit seinem Alkoholgehalt von 8 bis 12 Prozent kommt es wirklich nah an den Alkoholgehalt von Wein heran. Obwohl der Name auf Wein hindeutet, hat dieser Bierstil nichts mit Wein gemein – es ist ein Bier, das sich aufgrund seines unvergleichlichen Geschmacks und seines hohen Alkoholgehalts einen Platz in der Bierwelt verdient hat. Außerdem fällt dieses Bier mit einem reichen Geschmack auf, der von Malz, Karamell und fruchtigen Noten geprägt ist.
Geschichte
Die Geschichte des Barley Wines ist so reichhaltig wie sein Geschmack. Ursprünglich wurde dieser Bierstil im 19. Jahrhundert in England gebraut, wo es üblich war, starke Biere zu brauen, die lange haltbar waren. Aufgrund der napoleonischen Kriege wollte man einen Ersatz für französische Weine finden. So kam man auf die Idee Bier stärker einzubrauen, um ein weinähnliches Getränk zu erhalten. Das war sozusagen die Geburtsstunde dieses Bierstils. Diese Biere wurden oft in Holzfässern gelagert wodurch ein einzigartiges Aroma erreicht wurde. Diese Biere waren aus diesen Grund bei wohlhabenden Biertrinkern damals sehr beliebt.
In den 1900er Jahren verlor der Barley Wine jedoch allmählich an Bedeutung, da die Biertrinker sich mehr für leichtere Biere interessierten. Während des Ersten Weltkriegs und der darauffolgenden Prohibition in den USA verschwanden viele Brauereien und mit ihnen auch dieser Bierstil.
Es dauerte bis in die 1970er Jahre, als amerikanische Craft-Brauereien wie Anchor Brewing in San Francisco und Sierra Nevada in Kalifornien begannen, den Barley Wine wiederzubeleben und neu zu interpretieren. Sie verliehen dem Stil ihre eigene Note, indem sie mehr Hopfen und andere Zutaten hinzufügten und ihn somit zu einem einzigartigen und vielfältigen Bierstil machten.
Heute gibt es Barley Wines auf der ganzen Welt und sie erfreuen sich bei Bierliebhabern großer Beliebtheit. Obwohl sie oft als „Wein für Bierliebhaber“ bezeichnet werden, haben sie ihren eigenen einzigartigen Charakter und einen Platz in der Geschichte und Kultur des Bieres verdient.
Unterarten
Es gibt zwei Hauptunterarten – den englischen und den amerikanischen Stil. Davon lassen sich aber auch weitere Variationen herausfiltern wie zum Beispiel Barrel-Aged Barley Wines, die in Eichenfässern gelagert werden und dadurch einen komplexen Geschmack erhalten. Für die Unterscheidung beschränke ich mich aber jetzt nur auf die beiden Hauptunterarten.
Englischer Barley Wine
Der englische Stil ist klassisch und traditionell mit einem schweren, malzigen Geschmack und weniger Hopfen.
- Lemke VINUM Barley Wine Rye Whiskey*: Mit einer klaren kastanienbraunen Farbe und einer langlebigen und beigen Schaumkrone duftet dieser Barley Wine sehr intensiv nach Karamell und Malz. Mit einem Alkoholgehalt von 13,5% spielt Lemke ganz oben mit.
Amerikanischer Barley Wine
Im Gegensatz zum englischen Bruder kommt der amerikanische Stil hingegen mutiger daher und hat einen höheren Hopfenanteil, was ihm einen stärkeren Geschmack und ein einzigartiges Aroma verleiht.
- BrewDog Barn Dance American Barley Wine*: So wie man es von amerikanischen Bieren kennt, kommt der Barley Wine von BrewDog mit intensiven Aromen daher die an tropische Früchte erinnern.
Hast du schon mal einen Barley Wine probiert? Wie war das für dich? Schreib es gerne in die Kommentare!