Pünktlich zum Herbstanfang wollte ich mich erstmalig an ein Pumpkin Ale Rezept probieren. Was man dabei beachten muss und wie es letztendlich geschmeckt hat, erfährst du hier.
Das Rezept
In dem Buch 50 Craft-Bier-Rezepte von Ferdinand Laudage* klebte schon lange auf Seite 78 ein Post-it Zettel. Bereits länger interessierte ich mich für ein Bier mit Kürbis. Jetzt zum Herbst war es endlich soweit.
Das Rezept geht zurück auf die Lippstädter Brauerei Thombansen. Neben dem Hokkaidokürbis kommen noch weitere Gewürze hinzu. Durch den Kürbis muss auf jeden Fall mehr Zeit eingeplant werden, da dieser im Backofen oder auf dem Grill geröstet werden soll, bis er weich ist. Auch beim Läutern muss dann durch das Kürbispüree mehr Zeit für das Durchlaufen eingeplant werden. Wie immer habe ich für etwa 10 Liter gebraut. Dabei habe ich nach diesem Pumpkin Ale Rezept folgende Zutaten verwendet:
- 2000g Pilsner Malz
- 900g Münchner Malz
- 500g Hokkaidokürbis
- 25g Perle Hopfen
- 100g brauner Zucker
- 3g Nelken
- 5 Vanille
- 1 Zimtstange
- 1 Messerspitze Muskat
- Hefe: Nottingham Ale
Der Brautag
Als erster Schritt musste ich den Kürbis vierteln, entkernen und auf ein Blech im Backofen legen. Nach ca. 30 Minuten bei 200 Grad war er weich genug um ihn zu pürieren. Inzwischen habe ich bereits mein Malz geschrotet und 8 Liter Hauptguss auf eine Temperatur von 58° Grad gebracht.
Weiter ging es dann mit dem Einmaischen. Sowohl das Malz als auch das Kürbispüree wurden ins heiße Wasser gegeben. Laut Rezept war eine 5-minütige Eiweißrast mit anschließender Maltroserast bei 61° Grad für 20 Minuten vorgesehen. Danach folgte eine 10-minütige Kombirast bei 68° Grad, gefolgt von einer Verzuckerungsrast bei 72° Grad für ca. 20 Minuten. Zum Schluss wurde wie immer bei 78° Grad abgemaischt.
Beim Läutern kam es dann wie angekündigt etwas ins Stocken. Das Kürbispüree sorgt für ein sehr langsames Durchlaufen beim Läutern. Hier brauchte ich eine Menge Geduld. Die 7 Liter Nachguss brauchten eine gefühlte Ewigkeit um durchzulaufen.
Nach dem Läutern ging es dann ans Hopfenkochen. Laut Rezept waren hier 25g Perle Hopfen vorgesehen, die die gesamte Kochzeit von 70 Minuten mitkochen sollten. Da mein Perle Hopfen eine abweichende Alphasäure hatte, musste ich diesen noch umrechnen und etwas mehr dazugeben.
Die oben genannten Gewürze waren für das Kochende vorgesehen. Hierzu habe ich einfach ein Hopfensäckchen genommen und nach dem Ende der Kochzeit in den Whirlpool gehängt. Kurz vor der Gärung habe ich diesen wieder entfernt und die Würze mit der Nottingham Ale Hefe versetzt.
Nach einem Tag war die Hefe auch schon ordentlich am Arbeiten und hatte Kräusen gebildet. Nach 2 Wochen konnte ich das Bier in Flaschen abfüllen. Laut Rezept wird eine Reifezeit von 4 Wochen empfohlen.
Verkostung
Ich war ehrlich gesagt sehr positiv überrascht von meinem ersten Pumpkin Ale. Es ist ein sehr malziges und aromatisches Bier geworden. Man schmeckt deutlich die Gewürze und auch etwas den Kürbis heraus. Obwohl ich sagen muss, dass ich beim nächsten Mal sogar noch mehr Kürbispüree oder eine andere Kürbisart verwenden würde, da ich mir hier ein noch deutliches Aroma wünschen würde. Mit etwa 6,5% Alkohol und einer fast Bernstein-Farbe ist es das ideale Bier für kalte Herbsttage. Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder im Herbst am Start.
Ich bin gespannt welche Rezepte in Zukunft noch auf mich warten. Wenn du auf der Suche nach Rezepten oder Literatur zum Bier brauen bist, lies gerne meinen Artikel Bücher über das Bier brauen die jeder Hobbybrauer kennen sollte.
Hast du schon einmal ein Pumpkin Ale gebraut? Was sind deine Erfahrungen?